2014-10-01 PNN Bombe erfolgreich entschärft

Bombe erfolgreich entschärft

UPDATE: Die Bombe am Brauhausberg ist erfolgreich entschärft. Seit 11.20 Uhr ist der Sperrkreis aufgehoben, die rund 1700 Anwohner können wieder in ihre Wohnungen, die Straßen sind frei

Templiner Vorstadt - Um 11.20 Uhr konnte Entwarnung gegeben werden: Sprengmeister Mike Schwitzke vom Kampfmittelbeseitigungsdienst hat am Donnerstagvormittag erfolgreich eine 250-Kilogramm-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Der Sperrkreis rund um den Brauhausberg konnte wieder aufgehoben werden, die Anwohner zurück in ihre Wohnungen gehen. Das teilte die Stadtverwaltung mit.

Wegen der Bombenentschärfung hatten 1700 Potsdamer ihre Wohnungen verlassen müssen. Die 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg sei auf dem Telegrafenberg gefunden worden, hatte die Stadt zuvor mitgeteilt. Das dort ansässige Geoforschungszentrum (GFZ) habe eine entsprechende Erkundung in Auftrag gegeben. Ende vergangener Woche sei der Blindgänger amerikanischen Ursprungs gefunden worden.
188 Helferinnen und Helfer von der Feuerwehr, der Polizei und der Stadtverwaltung waren den Angaben zufolge am Morgen im Einsatz, um ab 8 Uhr den Sperrkreis mit einem Durchmesser von 700 Metern abzusichern. Der Potsdamer Hauptbahnhof war nicht betroffen, dennoch war mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen. So wurden die Bundesstraße 2, das Leipziger Dreieck und die Heinrich-Mann-Allee ab „Am Alten Friedhof“ komplett gesperrt. Der Autoverkehr aus dem Süden wurde weiträumig über Michendorf, Langerwisch und Saarmund umgeleitet. Fahrradfahrer und Fußgänger konnten die Fähre von Hermannswerder nach „Auf dem Kiewitt“ nutzen. Autofahrer, die sonst über die Heinrich-Mann-Allee in die Stadt fahren, sollten laut Stadt am Donnerstag den Horstweg und die Nuthestraße beziehungsweise die Friedrich-Engels-Straße nutzen. Die Heinrich-Mann-Allee wurde als einzige Straße so lange offengehalten, bis die Evakuierung abgeschlossen war und die Entschärfung durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst begann.
Auch der Tram- und Busverkehr war stark eingeschränkt. Der Potsdamer Verkehrsbetrieb teilte mit, dass der Straßenbahnverkehr in ein Nord- und ein Südnetz eingeteilt wird. Die Linien im Nordnetz enden jeweils am Hauptbahnhof und fahren von dort aus wieder zurück in Richtung Platz der Einheit. Die Linien im Südnetz verkehren im Zehn-Minuten-Takt zwischen Bahnhof Rehbrücke und Marie-Juchacz-Straße. Auch die Buslinie 693 ist betroffen. Sie endet am Hauptbahnhof und fährt von dort zurück in Richtung Bahnhof Rehbrücke. Ebenfalls eingeschränkt sind die Havelbus-Linien 607, 608 und 643.

Für die 1700 Anwohner, die evakuiert werden müssen, steht ab 7.30 Uhr das Jugendkulturzentrum Freiland in der Friedrich-Engels-Straße 22 zur Verfügung. Laut Stadtverwaltung sind unter den Betroffenen 200 über 80-Jährige und 50 Personen zwischen 70 und 80 Jahren. Bettlägerige und gehunfähige Personen können bei der Feuerwehr einen Transport anmelden, diese kann dazu ab sofort unter der Tefefonnummer (0331) 370 13 29 kontaktiert werden. Informationen gibt es auch am Bürgertelefon der Stadt unter (0331) 289 16 66.

Innerhalb des Sperrkreises befinden sich neben zahlreichen Wohnungen auch das Bad am Brauhausberg, der Alte und der Neue Friedhof, die Comenius-Schule, die Kita Geolino und die Altersresidenz „Kursana“ mit 107 Bewohnern. Außerdem sind die Staatskanzlei an der Heinrich-Mann-Allee mit 500 Mitarbeitern sowie die Institute des Wissenschaftsparks „Albert Einstein“ mit weiteren 1000 Beschäftigten betroffen. Der Zugang zu allen Gebäuden ist ab 8 Uhr nicht mehr möglich. Die Stadtwerke teilten mit, dass das Bad am Brauhausberg voraussichtlich erst ab 14 Uhr geöffnet sein wird.

Die Dauer der Sperrungen hängt davon ab, wie lange die Evakuierungen und die anschließende Entschärfung dauern. Nach PNN-Informationen wird mit mindestens drei Stunden gerechnet – ab 11 Uhr wäre der Sperrkreis aufgehoben.
Von Katharina Wiechers

http://www.pnn.de/potsdam/897433/
2014-10-01 PNN Bombe erfolgreich entschärft .pdf (130,2 KB)