2008-10-01 MAZ - Nachmieter für „Spartacus“ in Sicht

SOZIOKULTUR: Jugend wartet auf Gespräche
Nachmieter für „Spartacus“ in Sicht

POTSDAM / INNENSTADT - Während das Team um den Spartacus weiter auf Gespräche mit der Stadt wartet, zeichnet sich eine Nachfolgenutzung für das einstige Jugenddomizil an der Breiten Straße ab. Das Maklerbüro Engel und Völkers steht offenbar in Kontakt mit einem Interessenten. „Wir sind zuversichtlich, dass wir den Nutzer schon gefunden haben“, erklärte Geschäftsführer Günter Fischer gestern. Für das 700 Quadratmeter große Objekt in bester Lage gebe es mehrere „größere Interessenten“.

Die Sozialbeigeordnete Elona Müller hatte für diese Woche Gespräche mit dem Spartacus-Verein angekündigt. Ein solches Angebot ist laut Lutz Boede von der Wählergruppe Die Andere bislang aber nicht eingegangen. Er wertet das Vorgehen als Beruhigungsmanöver vor der Kommunalwahl. Wann das von Oberbürgermeister Jann Jakobs versprochene Gespräch mit den Besetzern der Villa Wildwuchs stattfinden wird, ist ebenso unklar. Offen ist auch, wer mit den Besetzern redet: Sowohl Jugendamtsleiter Norbert Schweers als auch Müller sind im Urlaub.

Das Spartacus-Team übt unterdessen in einer Erklärung scharfe Kritik an der Verwaltung und verteidigt die Besetzung der Villa Wildwuchs. Damit werde „ein Ort für kreative Ideen zurückgewonnen“, heißt es. Die Villa sei jedoch kein geeignetes Objekt für den Spartacus. Das Team wirft der Stadt Ahnungslosigkeit in Sachen Jugend- und Alternativkultur vor. Müller hatte jüngst einen Standort in der Schiffbauergasse ins Spiel gebracht. „Wenn Ihr Politiker das so wollt, dann wandert das junge Potsdam geschlossen nach Berlin aus“, heißt es in der Erklärung. (gel)

Quelle: MAZ vom 01.10.2008