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Stadtteilnetzwerk verhandelt mit der Schlösserstiftung über Nutzung der früheren Gaststätte “Charlottenhof” als Künstler- und Begegnungszentrum

Ein “Freiland” für Potsdam-West

Das Stadtteilnetzwerk Potsdam-West und die Schlösserstiftung verhandeln über eine Nutzung der früheren Ausflugsgaststätte Charlottenhof an der Geschwister-Scholl-Straße34 als Künstler- und Stadtteilbegegnungszentrum.

Potsdam-west. In einem Schreiben an die Potsdamer Landtagsabgeordnete Klara Geywitz (SPD) teilte die Stiftung bereits vor einigen Wochen mit, “dass wir dem Vorhaben positiv gegenüberstehen”. Stiftungssprecher Ulrich Henze bestätigte das gestern auf MAZ-Anfrage. Das Stadtteilnetzwerk sieht nach Angaben von Geschäftsführer Daniel Zeller die Chance, das Grundstück auf eine ähnliche Weise wie das “Freiland”-Jugendkulturzentrum in der Friedrich-Engels-Straße22 zu entwickeln. “Freiland” wurde in den vergangenen Jahren mit städtischer Förderung und einer hohen Eigenleistung der Nutzer auf dem früheren Firmengelände des städtischen Wasserbetriebes errichtet. 2012 sollen rund 60000 Nutzer auf das Gelände gekommen sein.
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Laut Zeller ist das Stadtteilnetzwerk zunächst gemeinsam mit einem Architekten dabei, die baulichen Gegebenheiten zu prüfen, um dann ein inhaltliches Konzept zu entwickeln. Mit dem Charlottenhof böte sich nicht zuletzt eine Alternative für die Nutzer des vom Stadtteilnetzwerk initiierten Künstler- und Begegnungszentrums “Scholle 51”, die das Haus nach einem Eigentümerwechsel mittelfristig räumen müssen (MAZ berichtete). Eine erste Suche der Stadt nach einem Ausweichquartier blieb erfolglos.

ÜBER DIE WIEDERBELEBUNG DER „PLATTE“ UND DAS KIEZFEST „PLATTENSPIELER“ IN POTSDAM-WEST

Das Stadtteilnetzwerk Potsdam-West bringt Leben auf die „Platte“ in der Haeckelstraße. Der ursprünglich als Schulhof angelegte Platz war in den vergangenen Jahrzehnten mit bunt besprühten Betonelementen und verwildernden Grünanlagen dem Vergessen anheim gefallen. Eine Wiederbelebung gab es 2011 mit dem zweitägigen Kiezfest „Plattenspieler“, das am Freitag und Sonnabend zum dritten Mal stattfinden wird.

Begleitet wird der „Plattenspieler“ auch in diesem Jahr mit einer vorbereitenden Projektwoche von Siebentklässler aus der benachbarten Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule, die in Workshops die Platte und ihre Umgebung erkunden. Partner des Festes kommen aus dem gesamten Stadtgebiet bis hin zur Künstlergruppe „Laboratorium“ aus dem „Freiland“-Jugendkulturzentrum und dem Projekthaus Babelsberg.

Zum Programm gehört viel Musik, so am Freitag: 17 Uhr Frisbee-Funk mit den DJs Knick Neck & PHIL Flash, 19 Uhr Afro Jazz, 20.15 Uhr offene Bühne, 22.15 Uhr Rap mit Scar & Camufingo und 23 Uhr Humpa mit den Wallerts aus Berlin.

Am Sonnabend gibt es um 14 Uhr einen Graffiti-Wettbewerb und um 16 Uhr einen internationalen Breakdance-Wettbewerb. Außerdem im Angebot sind etwa ein Gartenprojekt mit Samenbomben, Ausstellungen, Farbspiele und ein Slackline-Park.

Unterstützt wird die Wiederbelebung der „Platte“ vom Infrastrukturministerium, das der Stadt in der vergangenen Woche 50 000 Euro für die Entwicklung des Platzes übergab (MAZ berichtete). Gemeinsam mit einem Eigenanteil der Stadt in Höhe von 20 000 Euro soll unter Regie des Grünflächenamtes neben der Herrichtung von Wegen und anderer Infrastruktur eine der größten Parkour genannten Hindernisanlagen Ostdeutschlands aufgebaut werden.