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Kulturzentrum feiert neuen Vertrag mit der Stadt

Freiland beendet Probezeit

Die Probephase ist passé, Zeit, die Türen zu öffnen. Am Samstag feierte das Freiland die Beendigung des mit der Stadt vereinbarten, zweijährigen Modellzeitraumes und veranstaltete einen Tag der offenen Tür und zeigt, was ehrenamtliche Jugendliche in zwei Jahren geschaffen haben

Potsdam. “Wir haben 200 Prozent, alles muss raus” lautete das Motto, unter dem die Initiativen und Projekte Gäste empfingen und zeigten, was sie in zwei Jahren geleistet haben. Besonders das Haus 1 hatte eine Menge zu bieten. Neben Kunstwerken und Filmen gab es vor allem Erinnerungen aus zwei Jahren Freiland zu sehen. In den langen Gängen zierten hunderte Fotos vom Umbau, von Projekten und Feiern die Wände. Auf dem Hof genossen viele Freiländer das schöne Wetter. Vor der offenen Werkstatt “machBar” wurde weder gebohrt noch gehämmert; zur Feier des Tages gab es Grillwürstchen und Salat. Hinter dem Club “Spartacus” drehte die Gruppe “Kombinat” live einen Stop-Motion-Film. Bianca Baalhorn schlüpfte in die Rolle der “Seelen-Detektivin” Natascha und vertauschte die Identitäten ihrer Besucher für einen Tag. “Wir wollten nach zwei Jahren gern zeigen, was sich verändert hat, und mit dem neuen Vertrag gibt es natürlich auch etwas zu feiern”, erzählte Baalhorn, die sich an der Organisation beteiligt hat.

“Es ist sehr beeindruckend zu sehen, was hier auf dem Gelände in zwei Jahren alles entstanden ist”, sagte Geschäftsführer Dirk Harder. Man solle vor allem bedenken, dass die verschiedenen Projekte und Baumaßnahmen ohne die Arbeit der jungen Leute nicht stattgefunden hätten.

Knapp 200 Ehrenamtliche engagieren sich regelmäßig in etwa 70 verschiedenen Initiativen. Egal ob Gartenarbeit, Theater oder Drogenberatung: Im Freiland findet jeder etwas, das ihm gefällt. Als Geschäftsführer agieren Harder und sein Kollege Achim Trautvetter nur unterstützend. “Hier passiert nichts, wenn die Jugendlichen nicht selbst aktiv sind”, so Harder. Das Ergebnis dieses Konzeptes kann sich sehen lassen. Allein der Club “Spartacus” empfängt jährlich 10 000 Gäste zu Partys, Lesungen und Konzerten.

In den kommenden Jahren sollen noch etliche Projekte, wie ein Hostel und Bandproberäume, verwirklicht werden. Im Vordergrund stehe zuerst jedoch “die Sicherung des Fundaments, um eine gewisse Aufenthaltsqualität zu erhalten”, meint Harder. Dazu gehören nicht nur dichte Dächer, sondern auch die Geländegestaltung, Sitzmöglichkeiten für den Hof und Dächer, um den Regen abzuhalten. “Wie die Einrichtung in den Häusern, wird dies im Laufe der Zeit entwickelt”, erklärt Harder. Das Geld dafür müsse man erst durch Veranstaltungen erwirtschaften.

Von Franziska Maria Schade