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Sprengmeister Mike Schwitzke vom Kampfmittelbeseitigungsdienst hat die Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Der Sperrkreis wurde am späten Vormittag aufgehoben. Mit der MAZ sprach Schwitzke über die Sprengkraft der Bombe, Vorbehalte gegenüber seines Jobs und den Plan B.

+++ 16:02 Uhr +++

Mike Schwitzke im Interview. Frage: “Welche Sprengkraft hatte diese Bombe”? Lakonische Antwort: “Ein ausgewachsenes Mehrfamilienhaus wäre danach nicht mehr vorhanden.”

Bombenentschärfung - Mike Schwitzke im Interview (1:43)
+++ 12:53 Uhr +++

Außerordentlicher Einsatz wird belohnt: Oberbürgermeister Jann Jakobs entlässt die Bombenhelfer ins verlängerte Wochenende

+++ 12:48 Uhr +++

Rund 20 Minuten benötigte Mike Schwitzke für die Entschärfung und die anschließende kontrollierte Sprenung des Zünders: “Bei der Bombe handelte es sich um einen 250 Kilogramm schweren Blindgänger, der noch scharf war”, sagt der Sprengmeister.

+++ 12:18 Uhr +++

Nach getaner Arbeit: Der Sprengmeister ist ein gefragter Mann.

+++ 12:11 Uhr +++

Ein ganz schöner Brocken: Mike Schwitzke hat die Bombe am Haken

+++ 12:03 Uhr +++

Das Bild reichen wir mal nach…

Der Oberbürgermeister bedankt sich beim Sprengmeister.

Quelle: Foto: Landeshauptstadt Potsdam / Markus Klier
+++ 11:36 Uhr +++

Jetzt auch die offizielle Bestätigung der Stadtverwaltung: Alle Sperrungen rund um den Brauhausberg, den Telegrafenberg, an der Heinrich-Mann-Allee und Michendorfer Chaussee sind wieder aufgehoben. Auch die etwa 1700 Bewohnerinnen und Bewohner können wieder zurück in ihre Wohnungen.

+++ 11:20 Uhr +++

Die Bombe ist entschärft. Kurz danach wurde der Sperrkreis wieder aufgehoben.

+++ 11:11 Uhr +++

Auch in der Einsatzzentrale in der Preußen-Schänke heißt es jetzt warten, warten, warten. Mike Schwitzke und sein Team sind am Arbeiten und haben bisher nichts von sich hören lassen. Wie lange die Entschärfung dauert, ist völlig unklar.

+++ 11:00 Uhr +++

Zahlenspiel III: Nach Zählung der Stadtverwaltung ist es bereits der 153. Blindgänger, der seit 1990 in der Landeshauptstadt unschädlich gemacht werden muss.

Immer wieder werden in Potsdam Blindgänger aus dieser Zeit gefunden. Seit der Wende wurden laut Angaben der Stadtverwaltung über 150 Blindgänger in der Landeshauptstadt unschädlich gemacht.

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+++ 10:42 Uhr +++

Gefühlt hat Mike Schwitzke bereits tausende Bomben entschärft. Aber nein, er führt keine Statistik - da kann der TV-Reporter so oft er will nachfragen :wink:

Nein, nein, nein… Mike Schwitzke führt keine Statistik (0:16)
+++ 10:32 Uhr +++

98 Bewohner der Seniorenresidenz “Kursana” warten im Bürgerhaus am Schlaatz auf die Entwarnung durch Sprengmeister Mike Schwitzke. Darunter auch Anneliese Staats (97)

Hinweis in eigener Sache: Der heutigen MAZ liegt die 20-seite Beilage " Leben im Osten " (siehe Foto oben) bei. Darin: Die groß angelegte Studie “Wertewandel Ost”. Für das Projekt hat das Institut für Demoskopie Allensbach 1573 Ostdeutsche ab 16 Jahren persönlich befragt. Zum Vergleich wurden 1520 Interviews mit Westdeutschen herangezogen. Außerdem: Berichte, Interviews und Reportagen aus den neuen Bundesländern. Lesen Sie, wie Ostdeutschland sich in den letzten 25 Jahren entwickelt hat!

+++ 10:25 Uhr +++

Der Sperrkreis steht, Mike Schwitzke hat soeben den Anruf der Einsatzleiterin Ilona Hönes bekommen und beginnt nun mit der Entschärfung. Falls die Bombe nicht unschädlich gemacht werden kann, wird Mike Schwitzke sie kontrolliert sprengen.

+++ 10:17 Uhr +++

Zahlenspiel II: Acht Mitarbeiter des Veterinär- und Gesundheitsamts haben seit heute morgen um sieben bei den Vorbereitungen geholfen. “Wir haben viele ältere Menschen erwartet und geschaut, dass auf den Toiletten Papierhandtücher bereit liegen, haben Brötchen geschmiert und darauf geachtet, dass die Lebensmittel ordentlich gekühlt werden.”, sagt der Lebensmittelkontrolleur Danny Rotter. “Wir kennen das Team vom Freiland bereits von früheren Evakuierungen. Das klappt alles sehr gut.”

+++ 10:06 Uhr +++

Zahlenspiel am Rande: Genau 188 Einsatzkräfte sind an der Evakuierung beteiligt. Darunter Polizisten, Feuerwehrleute und unzählige Mitarbeiter des Ordnungsamtes und der Stadtverwaltung.

+++ 10:03 Uhr +++

Jetzt heißt es warten. Noch wurde die Evakuierung des Sperrkreies offiziell nicht bestätigt.

+++ 9:55 Uhr +++

Nur eine ältere Dame wird noch aus ihrer Wohnung an der königlichen Hofbrauerei geleitet. Ihr muss vom Rettungsdienst geholfen werden. Dann ist die Evakuierung geschafft.

+++ 9:48 Uhr +++

Der Morgen kurz zusammengefasst: Um 7:30 Uhr hatte Oberbürgermeister Jann Jakobs mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Potsdamer Stadtverwaltung in ihren Einsatz geschickt. Um 7:55 Uhr rückten die Teams aus. Anschließend wurde die Michendorfer Chaussee gesperrt. Das Pflegeheim Kursana war um 8:40 Uhr evakuiert. Um 9.25 Uhr stellte die ViP den Verkehr der Straßenbahn auf und an der Heinrich-Mann-Allee ein.

+++ 9:42 Uhr +++

Wer nicht auf Udo Jürgens und Marika Rökk steht, der kann im Freiland auch einfach draußen sitzen.

+++ 9:40 Uhr +++

Von der Bombe zur Kalorienbombe ist es manchmal nicht weit: “Aber bitte mit Sahne” - das Team vom Freiland hat ein Kulturprogramm vorbereitet. Pianist Stefan Kahlau hat ein Programm mit Liedern von Udo Jürgens, den Comedian Harmonists und anderen Künstlern in petto.

“Wir können auch einen Klassikerfilm mit Marika Rökk an die Wand werfen”, sagt Dirk Harder vom Freiland.

+++ 9:36 Uhr +++

Hier noch mal der Verkehrshinweis:

Mit Beginn des Sperrkreises wird der Verkehr ab der Ecke Michendorfer Chaussee und Templiner Straße stadteinwärts voll gesperrt. Der Verkehr wird über die Templiner Straße nach Caputh abgeleitet, Richtung Innenstadt können Fußgänger und Radfahrer die Fähre von Hermannswerder nach “Auf dem Kiewitt” nutzen.
Der aus Süden kommende Bundesstraßenverkehr wird für die Zeit der Sperrung weiträumig über Michendorf, Langerwisch und Saarmund umgeleitet. Auch die Leipziger Straße und die Straße Brauhausberg sind stadtauswärts ab Leipziger Dreieck voll gesperrt.
Die Heinrich-Mann-Allee bleibt zunächst noch bis unmittelbar zum Abschluss der Evakuierung befahrbar und wird dann ebenfalls ab Leipziger Dreieck bzw. ab “Am alten Friedhof” für alle Verkehrsarten voll gesperrt.
Der stadteinwärtige Verkehr kann über Horstweg und Nuthestraße bzw. Friedrich-Engels-Straße fahren. Der Straßenbahnverkehr in der Heinrich-Mann-Allee wird dann ebenfalls für die Dauer der Munitionsentschärfung eingestellt.
+++ 9:28 Uhr ++

Entspanntes Warten: Diese drei Damen “genießen” die Evakuierung im Freiland beim Rommé spielen. Eigentlich hatten sie heute anderes geplant. Die eine erwartete den Handwerker, die andere ihren Physiotherapeuten. Die Dritte wollte stattdessen Computer spielen. “Wir sind geradezu begeistert, die Dame am Tresen verwöhnt uns richtig!”, sagt Gisela Rohrbach (rechts), die mit den anderen beiden in der Heinrich-Mann-Allee lebt und erstmals evakuiert wurde. Dabei lebt sie seit 1958 in Potsdam.

+++ 9:22 Uhr ++

Die Straßenbahn fährt nicht mehr auf der Heinrich-Mann-Allee.

+++ 9:13 Uhr +++

Eine letzte Rundfahrt des Ordnungsamtes durch den Wissenschaftspark: keiner mehr im Büro.

+++ 9:11 Uhr +++

Die Evakuierung der Menschen geht heute zügig voran. Aber was ist eigentlich mit den Wildtieren?

Bombenentschärfung: Wer denkt eigentlich an die Wildtiere? (0:19)
+++ 8:54 Uhr +++

In den Ausweichquartieren - wie hier im Freiland - warten die Anwohner auf die Entschärfung.

+++ 8:51 Uhr +++

Alles evakuiert - auch das Gelände der Landesregierung. Da stellt sich doch eine Frage: Wer regiert uns heute eigentlich? Koordinatorin vom Potsdamer Ordnungsamt Swetlana Becker hat die/ eine Antwort.

Wer regiert uns heute eigentlich? (0:20)
+++ 8:44 Uhr +++

Die Tore zum Brandenburger Finanzministerium sind längst geschlossen.

+++ 8:41 Uhr +++

¡Dios mío! Die Reporterin vom mexikanischen(!) Fernsehen kann nicht glauben, dass in Potsdam noch immer Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg liegen.

+++ 8:39 Uhr +++

Die Evakuierung scheint gut zu laufen. Der Sperrkreis könnte also schon bald komplett geschlossen werden und Mike Schwitzke mit seiner Arbeit beginnen.

+++ 8:20 Uhr +++

Hütchenspiel am Fuß des Brauhausbergs

+++ 8:19 Uhr +++

Die Bewohner des Pflegeheims Kursana werden von Sanitätern des Roten Kreuzes zum Bürgerhaus Am Schlaatz gebracht.

Mit dabei sind auch Tabletten für die medizinische Versorgung im Übergangsquartier, berichtet ein Pfleger.

+++ 8:11 Uhr +++

Noch wird die Heinrich-Mann-Allee aufgehalten. Die Straßenbahn rollt - noch.

+++ 8:10 Uhr +++

In der Heinrich-Mann-Allee verlassen noch einige Leute ihre Wohnungen. Einer durfte seinen Dienst nicht tauschen und wird seine Zeit bis zur Spätschicht jetzt an der Havel verbringen.

+++ 8:09 Uhr +++

Der Bus 608 im Glück. Eigentlich war die Straße Am Templiner Eck schon dicht, aber - Glück für Fahrer und Fahrgäste - ein Polizist drückt noch mal ein Auge zu und die Sperrung wurde ein letztes Mal kurz geöffnet. Auch ein Brummi darf die Gelegenheit nutzen. Danach kommen nicht mal mehr die Radfahrer durch.

Bus und Lkw im Glück (0:52)
+++ 8:08 Uhr +++

Die ersten Sperrungen sind gezogen

+++ 7:59 Uhr +++

Um 10 Uhr soll die Evakuierung abgeschlossen sein, hofft Oberbürgermeister Jann Jakobs. Was macht er eigentlich bis dahin. Die Antwort gibt er selbst:

Jann Jakobs hofft auf schnelle Evakuierung - aber erstmal ins Büro (0:49)
+++ 7:54 Uhr +++

Evakuierungstrupps machen sich auf den Weg, um die 1700 Anwohner aus den Wohnungen zu begleiten.

Für die anderen ist der Frühstückstisch gedeckt. Der stellv. Amtsarzt Claus Hemmrich sitzt als Mitglied der Einsatzleitung bereits dort.

+++ 7:42 Uhr +++

Cool: Mike Schwitzke denkt erstmal ans Essen. Es ist “gute Tradition, dass wir nach der Schließung des Sperrkreises erst einmal im Einsatzzentrum ordentlich frühstücken”, sagt er.

Guten Appetit.!

+++ 7:40 Uhr +++

Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs stellt die Helfer auf zwei Dinge ein. Gutes Wetter und Menschen, die nichts von der Evakuierung wissen. Na, dann gutes Gelingen

+++ 7:38 Uhr +++

Die Evakuierungstrupps sammeln sich

+++ 7:35 +++

Ein entspannt wirkender Mike Schwitzke vor Ort

+++ 7:19 Uhr +++

Wir sind gespannt, wie lange Sprengmeister Mike Schwitzke heute für die Entschärfung braucht. Die Gefahr durch die Granaten im Juli an der B2 war recht schnell gebannt. Aber die wurden a) gesprengt und b) war keine Evakuierung notwending.

Gerade die Evakuierung ist ja reichlich zeitaufwendig - und wenn dann noch eine Waschmaschine geliefert werden soll - wir erinnern an die Bomebenentschäfrung vor fast genau einem Jahr - dann, tja…

+++ 7:01 Uhr +++

Liebe Autofahrer: Nicht vergessen: Auf Grund der Bombenentschärfung kommt es zu Beeinträchtigungen im Straßenverkehr.

Der Verkehr wird ab 8 Uhr ab der Ecke Michendorfer Chaussee und Templiner Straße stadteinwärts voll gesperrt. Der Verkehr wird über die Templiner Straße nach Caputh abgeleitet, Richtung Innenstadt können Fußgänger und Radfahrer die Fähre von Hermannswerder nach “Auf dem Kiewitt” nutzen.
Der aus Süden kommende Bundesstraßenverkehr wird für die Zeit der Sperrung weiträumig über Michendorf, Langerwisch und Saarmund umgeleitet. Auch die Leipziger Straße und die Straße Brauhausberg sind stadtauswärts ab Leipziger Dreieck voll gesperrt.
+++ 6:55 Uhr +++
In Potsdam wird am heutigen Donnerstag, 2. Oktober 2014, eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Dazu wird rund um den Brauhausberg ein Sperrkreis gezogen. Das hat Folgen - vor allem für Langschläfer. Na ja, für fast viele jedenfalls.

Rund 1700 Menschen ( » Liste der zu evakuierenden Häuser) müssen ihr Zuhause bis 8 Uhr verlassen haben. Es stehen zwei Ausweichquartiere zur Verfügung.
Die Mitarbeiter des Geoforschungszentrums (GFZ) haben es (etwas) besser: Sie müssen nicht zur Arbeit kommen; eventuell aber von Zuhause aus arbeiten.
Pendler müssen sich ebenfalls auf Beeinträchtigungen im Berufsverkehr einstellen. Straßen werden gesperrt, Busse und Straßenbahnen umgeleitet.

Ausweichquartiere im Kulturzentrum Freiland und im Bürgerhaus am Schlaatz
Das Freiland hat als Asyl bereits Erfahrung. Bei einer Entschärfung vor fast auf den Tag genau einem Jahr strandeten dort Dutzende ältere Nachbarn. Nun bereitet man sich auf 150 Gäste der Generation 75-plus vor. „Wir bieten Kaffee, Tee und einem Imbiss“, sagt Dirk Hader von der Betreiberfirma „cultus“. Die Besucher könnten sich die zähe Wartezeit beim Zeitung lesen und Kartenspielen vertreiben; auch Filme sollen gezeigt werden. Ein Pianist wolle Evergreens zum Besten geben. Wichtig: „Es wird auch Ruheräume mit Betten und Decken für die geben, die sich hinlegen möchten, oder für die die Aufregung zu groß ist“, sagt Hader.

Bei der letzten Evakuierung seien bei einigen Senioren böse Kriegserinnerungen hochgekommen. „Viele haben die Bombenangriffe erlebt und sind traumatisiert“, so Hader. Die 15 Jugendlichen, die sich freiwillig als Helfer gemeldet haben, sind darauf vorbereitet, dass sie womöglich jemandem die Hand halten müssen.

GFZ-Mitarbeiter arbeiten von daheim
Nicht nur Anwohner, auch etwa 1500 Beschäftigte der Staatskanzlei an der Heinrich-Mann-Allee und des auf dem Telegrafenberg gelegenen Wissenschaftsparks „Albert Einstein“ sind am Donnerstag ausgesperrt. Die Mitarbeiter des Geoforschungszentrums (GFZ) etwa bummeln Überstunden ab oder arbeiten von daheim aus. Pressesprecher Franz Ossing loggt sich am Donnerstag von zu Hause mit dem Laptop ins GFZ-Netz ein. So könne er jederzeit Auskunft geben, wenn in der Türkei oder anderswo in der Welt ein Erdbeben ausbricht.

Der Blindgänger amerikanischer Herkunft sei übrigens nicht wie von der Stadt bekannt gegeben bei einer vom GFZ beauftragten Erkundung gefunden worden, stellte Ossing am Dienstag klar. „Wir haben den Kampfmittelbeseitigungsdienst lediglich um eine Beratung gebeten, wie der Telegrafenberg zu behandeln ist, wenn wir hier zum Beispiel mal einen Baum fällen müssen. Daraufhin wurde wohl eine größere Prüfung ausgelöst.“ Die Erkundung habe jedenfalls nichts mit der geplanten Expansion von GFZ und Co. gen Brauhausberg zu tun, so Ossing. „Dort, wo die Bombe liegt, werden wir auf keinen Fall bauen.“

Zu Hause bleibt auch Manuel Wegener, Küchenhilfe in der Wissenschaftspark-Mensa. Während die Küche kalt bleibt und einige Kollegen in anderen Kantinen aushelfen, hat er Urlaub genommen. Er wolle den Tag für Fitness nutzen – und zum Putzen.

MAZonline/nf/dr