2022-03-31 MAZ Gesichert: Aradosee jetzt frei von Kampfmitteln

Gesichert: Aradosee jetzt frei von Kampfmitteln

Aus dem Potsdamer Aradosee wurden über zwei Jahre lang Brandbomben und andere Waffen aus dem Zweiten Weltkrieg geborgen. Jetzt gilt das kleine Gewässer als kampfmittelfrei. Damit ist ein wichtiges Etappenziel für Nuthe-Renaturierung erreicht.

Bombensprengung im Aradosee im Juli 2020. Das Potsdamer Gewässer wurde systematisch mit Tauchern nach Waffen und Munition abgesucht. |100%x100%

Bombensprengung im Aradosee im Juli 2020. Das Potsdamer Gewässer wurde systematisch mit Tauchern nach Waffen und Munition abgesucht. Quelle: Julian Stähle/ Peter Degener

Teltower Vorstadt

Der Aradosee an der Nuthe ist jetzt offiziell kampfmittelfrei. Mehr als zwei Jahre dauerte die gezielte Suche nach Bomben, Waffen und Munition in dem kleinen Gewässer hinter dem MAZ-Druckzentrum.

Tonnenweise Munition und Waffen im Potsdamer Aradosee gefunden

Auf Anfrage erklärte der Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes (KMBD) nun, dass die Suche in dem Gewässer und auch seinem Umfeld nun beendet ist. Mit einem Floß und Spezialtauchern war der rund einen Hektar große See seit Anfang 2019 beräumt worden. Wegen der Corona-Pandemie musste das Unterfangen immer wieder unterbrochen werden.

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Bombensprengung im Aradosee Potsdam Quelle: Julian Stähle

Bei der Suche wurde auch eine 250 Kilogramm schwere US-amerikanische Fliegerbombe gefunden, die nicht entschärft werden konnte und im Juli 2020 gesprengt werden musste. Laut KMBD wurden zudem zwei deutsche 500-Kilogramm-Brandbomben gefunden, die allerdings leer und unschädlich waren.

Womöglich sind sie durch den Rüstungsbetrieb der angrenzenden und namengebenden Arado-Flugzeugwerke im Zweiten Weltkrieg in den See geraten. Außerdem konnten aus dem Wasser eine sowjetische Panzermine und fünf deutsche Gewehrgranaten, sowie eine Vielzahl von Gewehren, Pistolen und anderen Waffenteilen gesichert werden. Zudem wurde tonnenweise „ziviler“ Schrott geborgen.

Renaturierung der Nuthe hilft bei Starkregenereignissen

Ganz abgeschlossen ist die Maßnahme noch nicht: „Eine fachtechnische Baubegleitung erfolgt noch beim späteren Ausbaggern des Sedimentes, um eventuelle Kleinmunition dem Schlamm zu entnehmen“, erklärt die KMBD-Sprecherin. Denn mit der Kampfmittelfreiheit ist nun ein Etappenziel für die langfristig geplante Renaturierung der Nuthe erreicht.

Der kanalisierte Fluss soll sich künftig wieder durch die Nuthewiesen schlängeln und bei Starkregen als Rückhaltebecken dienen. Der verschlammte Aradosee wiederum soll neue Zugänge zum Fluss bekommen, damit die Wasserqualität steigt.

Von Peter Degener

Quelle: MAZ vom 31.03.2022

2022_03_31_MAZ_Arado_See.pdf (1,5 MB)