2017-05-18 PNN Freiland eröffnet Festivalsommer Erstes Open Air des Labels Lalonova

Freiland eröffnet Festivalsommer Erstes Open Air des Labels Lalonova

Gut anderthalb Jahre sind seit der Gründung des Potsdamer Labels Lalonova“vergangen, und nun nimmt es Fahrt auf: Nachdem es im vergangenen Frühjahr bereits eine gut besuchte Lalonova-Labelnacht im Haus 2 auf dem Freiland-Gelände gab, dort, wo sich auch das Studio des Erfinders Kai Mader befindet, geht es am kommenden Samstag sogar einen Schritt nach vorn. Denn mit ihm wird im Freiland der diesjährige Festivalsommer eröffnet. Den Sommer einzutanzen stand bislang Rock in Caputh zu, doch wie berichtet pausiert das Festival in diesem Jahr.

Zwar soll das Lalonova Open Air nicht die Riesennummer werden, zu der hektarweise Zelte aufgeschlagen werden, aber immerhin drei Bands sind an einem Abend zu erleben. Eine war zu erwarten: Die Potsdamer Footprint Project haben bei Lalonova ihre Label-Heimat gefunden und waren auch schon im vergangenen Jahr dabei. Eine Band, die derzeit gewaltige kreative Sprünge macht – wie man beim Rhythm against Racism auf dem Luisenplatz sehen konnte. Diesmal ist auch Posaunist Jonathan Steffen von seinem Südamerikatrip zurück. Für den Festivalsommer ist das Oktett fast ausgebucht, nebenbei sollen aber noch die Aufnahmen für das zweite Album entstehen.

Mit am Start sind außerdem Cats&Breakkies, die ein jazziges Live-Electroset spielen werden – mit Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboard. Dass die vier Musiker von House Musik inspiriert sind, können sie nicht leugnen, nur dass sie ihn in einer klassischen Bandbesetzung neu interpretieren. Dazu ist das Ganze noch durchaus tanzbar: der perfekte Soundtrack zur untergehenden Sonne. Den könnten die Dritten im Bunde, Ann&Bones, jedoch auch liefern. Sie sind ein bisschen ruhiger, tragen aber auch einen gehörigen Rucksack Jazz mit sich herum, der sich zu einem irrlichternden TripHop-Set entwickelt. Das liegt natürlich auch an der wahnsinnig facettenreichen Stimme von Pianistin Ann Weller, um die sich die Band komponiert. Alle drei Bands kann man auch mit nach Hause nehmen, und noch einige mehr: Im Eintritt enthalten ist der „Lalonova-Sampler“ mit zwölf Künstlern und Tracks.

Für Lalonova und Kai Mader, der in den Spielpausen als DJ Kaigy Etix auflegen wird, scheint es derzeit gut anzulaufen: Erst die Produktion des Debüts von Footprint Project, dann das wunderbare Album der Acrepearls. Im Juli bekommt er beim Feel-Festival im Südbrandenburger Lichterfeld dann eine eigene Bühne sowie demnächst produziert er ein Soloprojekt des Gitarristen von Frittenbude. Viel Zeit, um selbst Musik zu machen, bleibt ihm nicht mehr, wenn man jede freie Minute in den Aufbau des Labels investiert. „Das ist ja auch meine Leidenschaft“, sagt Mader. Aber es geht ihm auch darum, Brandenburg als Musikland entdeckbar zu machen: „Früher war die Abwanderung von Musikern nach Berlin deutlicher zu spüren.“ Davor, dass das Festival ein Opfer schlechten Wetters werden könnte, fürchtet Mader sich nicht. Falls es wider Erwarten in Strömen regnen sollte, wird das ganze Spektakel einfach nebenan ins Spartacus verlegt.
Von Oliver Dietrich

http://www.pnn.de/potsdam-kultur/1184111/
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