2016-12-31 PNN Elf gute Ideen, die 2016 aus Potsdam kamen

Elf gute Ideen, die 2016 aus Potsdam kamen

Technische Innovationen, Hilfe, die ankam, kulturelle Highlights: In Potsdam gab es im vergangenen Jahr viele gute Ideen. Ein Überblick über besondere Highlights.

Erfolgs-App. Fußballer Mario Götze, Sängerin Rihanna, Hollywood-Star Hugh Hackmann und Millionen Nutzer weltweit: Alle lieben die Smartphone-App „Dubsmash“, mit der sie Videoaufnahmen neu „vertonen“ können, zum Beispiel mit Filmzitaten. Einer der Entwickler: Daniel Taschik, Absolvent des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts.

Auf See. In See stechen statt herumsitzen: Das nahm sich die Initiative „Jugend rettet“ angesichts der Meldungen über im Mittelmeer ertrunkene Flüchtlinge vor. „Iuventa“ heißt der umgebaute Frachter, der im Sommer startklar ist. 6526 Menschenleben werden laut Initiative 2016 gerettet. Unter den Mitgründern: Lena Waldhoff und Alexander Hof, zwei Studenten aus Potsdam.

Pilotprojekt für Flüchtlinge. Geflüchtete Lehrer für den Unterricht in Deutschland fit machen: Das ist das Ziel des Projekts „Refugee Teachers“ der Uni Potsdam. Ein bundesweites Pilotprojekt mit enormem Echo: Für die 60 Plätze bewerben sich mehr als 700 Flüchtlinge.

Stadtplan zum Anfassen. Studenten der Fachhochschule Potsdam entwickeln einen Stadtplan für Sehbehinderte, mit Reliefstrukturen und Vorlesefunktion. Der Prototyp namens „Tacktile“ wird bei der Technikmesse Microsoft Research Design Expo in Seattle ausgezeichnet.

Haus am See. Es sieht unscheinbar aus, steckt aber voll tragischer deutscher Geschichte: Das Sommerhaus der jüdischen Familie Alexander in Groß Glienicke. Nachkomme Thomas Harding, ein Brite, schreibt ein Buch über das „Haus am See“ – und engagiert sich mit Helfern vor Ort für die Rettung. Im Sommer ist klar: Es wird zum interreligiösen Begegnungszentrum ausgebaut, unterstützt von einer jüdischen und einer muslimischer Stiftung.

Fürsprecher gefunden. Welcome-United-Fußballtrainer Zahira „Hassan“ Juseinov aus Mazedonien und der als Breakdance-Talent bekannt gewordene Roma-Junge Vule und seine Familie – die Schicksale dieser Neupotsdamer, denen die Abschiebung droht, bewegen viele. Für Vules Familie unterschreiben Hunderte – am Ende kann die Abschiebung in beiden Fällen abgewendet werden.

Liebe im Karton. Die Schreckensbilder vom Flüchtlingslager in Idomeni gehen im Frühjahr weltweit durch die Presse – in Potsdam gründet sich die Initiative „Potsdam Konvoi“, einige Mitglieder reisen nach Griechenland, um vor Ort zu helfen. Die Initiative bleibt auch nach Räumung des Lagers bestehen. Vor Weihnachten werden 350 Päckchen gesammelt – das Motto: „Liebe im Karton“.

Gegen die Wegwerfgesellschaft. Im Juni ruft die Aktionsgemeinschaft „Potsdam rettet Lebensmittel“ zum gemeinsamen Essen auf dem Luisenplatz auf, aufgetischt werden ausschließlich Speisen aus Lebensmitteln, die eigentlich für die Mülltonne bestimmt waren. Fazit vieler Gäste: „Schmeckt ja ganz normal“.

Metall statt Plastik. Eine wiederverwendbare Edelstahl-Wasserflasche statt bergeweise Plastikmüll: Das ist die Idee hinter dem Projekt „TrinkWasser“ an der Sportschule. Für das Projekt der Sportschüler gibt es den Potsdamer Klimapreis.

Musik von Anfang an. Der Nikolaisaal lädt im September zum ersten Babykonzert ein – eine halbe Stunde Musik in entspannter Atmosphäre. Das Format kommt bei jungen Eltern gut an, die nächsten Termine stehen schon fest.

.#EmptyMuseum. Das Kunstmuseum Barberini sorgt schon vor der offiziellen Eröffnung am 20. Januar 2017 für einen Besucheransturm: Mehr als 24 500 Gäste werden bei den Besuchertagen im leeren Museum am Alten Markt gezählt – die Reaktionen sind durchweg begeistert.
von Jana Haase

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