2016-12-07 MAZ Potsdam-Konvoi geht auf die Reise

Potsdam-Konvoi geht auf die Reise

Potsdamerinnen und Potsdamer haben 1150 Weihnachtspäckchen für Flüchtlinge gepackt, die weiterhin in Camps in Nordgriechenland festsitzen. Die Aktion wurde durch Potsdam-Konvoi koordiniert. Nun gehen die Päckchen auf die weite Reise.

Potsdam​ . „Liebe im Karton“ – unter diesem Motto haben Potsdamerinnen und Potsdamer in den vergangenen Wochen insgesamt 1150 Weihnachtspäckchen für Flüchtlinge gepackt, die noch immer in Flüchtlingscamps in Nordgriechenland festsitzen. An der Aktion beteiligten sich nach Auskunft von Heidi Krohse von der Potsdamer Initiative Potsdam-Konvoi, die die Sammelaktion in der Stadt ins Leben gerufen hatte, neben vielen Familien auch drei Schulen, zwei Kitas, die Fachhochschule Potsdam, das Kino Thalia, das Geburtshaus „Apfelbaum“ , der Treffpunkt „Freizeit“ und Einzelhändler. Um das Organisatorische hatten sich 250 Ehrenamtliche gekümmert.
Die Spendenaktion „Liebe im Karton“ findet in der Vorweihnachtszeit in vielen deutschen Städten statt. Auch die Potsdamer Weihnachtspäckchen und 300 Umzugskartons voll mit gesammelter Winterkleidung gehen in den nächsten Tagen mit Lkws in Richtung Griechenland auf die Reise.
Potsdam-Konvoi, das seien einige Ehrenamtliche aus Potsdam, die sich im April dieses Jahres zusammengefunden hatten, berichtet Krohse. Anliegen ihrer Initiative sei es, jene Menschen zu unterstützen, die an den Außengrenzen Europas festhängen, in Zeltlagern, ohne ausreichende Nahrung und kaum medizinischer Hilfe. „Wir setzen uns dafür ein, dass diese Flüchtlinge nicht vergessen werden“, sagt Krohse. Von den laut UNO-Angaben etwa 60 000 Flüchtlingen, die derzeit in Nordgriechenland leben, seien die Hälfte Kinder im Alter bis zu 15 Jahren.
„Wir sind der Auffassung, dass die Stadt Potsdam noch mehr Flüchtlinge aufnehmen könnte“, so Krohse. Die vorhandenen Kapazitäten in den Aufnahmeeinrichtungen seien derzeit nur zu 80 Prozent ausgelastet. Die Aufnahmeeinrichtung in der Sandscholle zumBeispiel stehe leer. Daher hätten Ehrenamtliche von Potsdam-Konvoi im Vorfeld der gestrigen Stadtverordnetenversammlung mit Abgeordneten der Fraktionen CDU, SPD und Die Andere gesprochen, um zu erreichen, dass die Stadt Potsdam sich in punkto Flüchtlingshilfe noch stärker engagiert.
Im Oktober dieses Jahres hatten auf Initiative von Potsdam-Konvoi Ehrenamtliche, vor allem Abiturienten und Studenten, im griechisch-mazedonischen Grenzgebiet Flüchtlingscamps besucht, die Menschen mit Nahrung, Kleidung und Medikamenten versorgt und für mehrere Wochen Hilfe geleistet. Auf der Internetseite von Potsdam-Konvoi berichten sie über die katastrophalen Zustände in den Lagern.
Von Gabriele Leopold

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