2016-08-31 MAZ Umstrittene Halfpipe am „La Datscha“ abgerissen

Umstrittene Halfpipe am „La Datscha“ abgerissen

Am Mittwoch haben Bauarbeiter mit Presslufthammern die umstrittene Skateranlage abgerissen. Quelle: Bungert

Potsdam. Mit dem Presslufthammer gegen die Halfpipe: Am Mittwoch ist die umstrittene Skateanlage neben dem alternativen Kulturzentrum am „La Datscha“ nahe des Babelsberger Parks abgerissen worden. Skater der Initiative „Los Rampos muy grandes“ mussten die selbst aufgebaute Halfpipe wieder abreißen. Grund ist einerseits die Nutzungsuntersagung der Stadt und andererseits die Rückbau-Aufforderung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, die Eigentümerin des Geländes ist. Dem Abriss war ein langer Konflikt vorausgegangen.
Der Park gehört zum Unesco-Welterbe. Die Schlösserstiftung, die den Park verwaltet, hatte sich gegen die Anlage gewehrt und den Abbau angeordnet. Ein Ultimatum für den Abbau war am Mittwoch, 24. August, abgelaufen. Kurz zuvor war die Anlage eröffnet worden.

Die Anlage ist am Dienstag abgerissen worden, auch am Mittwoch waren noch Bauarbeiter vor Ort.
Quelle: Bungert

Der Bau dieser Halfpipe ist illegal vonstatten gegangen, so Stiftungssprecher Kallensee. Zudem sei Baumaterial der Stiftung gestohlen worden. „Wenn das Gelände bis Freitag im Originalzustand an uns übergeben wird, ist der Fall für uns damit erledigt“, sagt Kallensee.
Laut Kulturzentrum „Freiland Potsdam“ hat die Stadtverwaltung einigen Skatern die Nutzung der Halfpipe persönlich und schriftlich untersagt und mit einem pauschalen Ordnungsgeld von 5000 Euro gedroht. Die Initiative startete indes eine Petition auf Facebook und forderte die Potsdamer dazu auf, ihre Stimme für mehr Kultur- und Freizeitangebote in der Stadt abzugeben. Die Initiative für den Bau der Anlage sei nicht von den Besetzern der „La Datscha“ ausgegangen, wie es in einem ihrer Blogeinträge heißt. Dennoch unterstützten sie die Halfpipe. Die „Nowawiese“ könnte das Areal sein, das dazu beitrage, dass die Menschen aus Zentrum Ost und Babelsberg einen Ort haben, an dem sie sich treffen könnten, schrieben die Aktivisten.
Fehlende Kommunikation zwischen Stiftung und Initiative
Lutz Boede von der Potsdamer Fraktion Die Andere, die den Konflikt von Beginn an kritisierte, sieht den Abriss als „eine unschöne Angelegenheit.“ Ihm sei schleierhaft, wie sich die Stadt mit ihren Drohungen in diese Sache einmischen kann. „Immerhin schuldet Potsdam den Skatern noch eine neue Anlage nachdem sie bereits eine andere abgerissen hat“, sagt Boede. Mit Ordnungsgeld zu drohen, sei nicht die richtige Form der Auseinandersetzung.
Stiftungssprecher Kallensee verweist auf fehlende Kommunikation mit der Initiative. „Ich finde diese Eigeninitiative der Skater im Kern gut, aber bei dieser Art und Weise der Kommunikation können wir gar nicht anders handeln“, sagt er. Die Schlösserstiftung habe zu keinem Zeitpunkt einen verlässlichen Ansprechpartner gehabt.
Von MAZonline

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