2014-11-24 PNN Kulturszene meldet höheren Finanzbedarf

Kulturszene meldet höheren Finanzbedarf

Welche Kultureinrichtungen werden von den Kürzungen betroffen sein? Quelle: Bernd Gartenschläger

Schon vor dem Bekanntwerden der Zahlen des Doppelhaushalts für die Jahre 2015/16 beginnt der Verteilungskampf. Im jüngsten Kulturausschuss haben mehrere der namhaften freien Kultureinrichtungen für das kommende Jahr einen Fehlbedarf in beträchtlicher Höhe signalisiert, ohne dass dafür eine Lösung gefunden wurde.

Potsdam. Nach Mitteilung der Stadt hat die Fabrik für 2015 eine Finanzierungslücke in Höhe von 85.000 Euro gemeldet, beim T-Werk fehlen demnach 22.000 Euro, beim Waschhaus 70.000 Euro. Ebenso wie weitere der insgesamt 14 freien Kultureinrichtungen, die von der Stadt eine sogenannte institutionelle Förderung bekommen, rechnen die drei Häuser etwa wegen der Einführung des Mindestlohns und steigender Betriebskosten mit einem höheren Finanzbedarf.

Diskutiert wurde die Situation der Freien im Zusammenhang mit einem Antrag der Linken, nach dem die Förderung der freien Kulturträger „mindestens auf dem Niveau von 2014“ gehalten und keine Kultureinrichtung der Stadt weniger Geld als 2014 erhalten soll. Zudem soll die anstehende Tarifanpassung in großen städtischen Kulturgesellschaften wie dem Nikolaisaal und dem Hans-Otto-Theater durch „entsprechende Erhöhung über städtische Mittel“ gesichert werden.
Die Abstimmung des Linken -Antrages und eines Ergänzungsantrags der Fraktion Bürgerbündnis/FDP auf Evaluation der betreffenden Einrichtungen wurde schließlich auf die nächste Sitzung des Kulturausschusses vertagt.

Nach Mitteilung der Stadt soll der Fachbereich Kultur im kommenden Jahr mit 16,87 Millionen Euro 8,3 Prozent mehr als im Jahr 2014 bekommen, als 15,57Millionen Euro zur Verfügung standen.

Im Zusammenhang mit der angekündigten zehnprozentigen Haushaltssperre kann für einige der namhaften Kultureinrichtungen Entwarnung gegeben werden. Das Freiland-Jugendkulturzentrum, das Waschhaus und weitere freie Kulturhäuser finden sich ebenso wie das Hans-Otto-Theater, der Nikolaisaal und das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte auf einer Liste von Adressaten städtischer Finanzen, die „von der bevorstehenden Bewirtschaftungssperre von vornherein ausgenommen sind“.

Nicht berücksichtigt sind in dieser Liste unter anderem die Stadt- und Landesbibliothek, das Naturkunde- und das Potsdam-Museum, die demzufolge mit der Haushaltssperre und den damit verbundenen Auswirkungen auf ihre Planungen rechnen müssen.
Von Volker Oelschläger

http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Kulturszene-meldet-hoeheren-Finanzbedarf
2014-11-24 PNN Kulturszene meldet höheren Finanzbedarf.pdf (99,3 KB)